Wenn der Jahreswechsel zur Qual wird – So hilfst Du Deinem Hund bei Silvesterangst
Silvester ist für viele Hunde kein Fest, sondern purer Stress. Lautes Knallen, grelle Lichtblitze und der Geruch von Rauch können panische Angst auslösen – oft über Stunden oder sogar Tage hinweg. Diese Geräuschangst ist kein „bisschen Schreckhaftigkeit“, sondern ein ernstzunehmendes Leiden, das nach § 1 des Tierschutzgesetzes behandlungswürdig ist. Denn ein Tier darf nicht leiden, wenn Hilfe möglich ist.
Warum Geräuschangst therapiewürdig ist
Viele Hunde mit Silvesterangst zeigen deutliches Leidensverhalten:
- starkes Zittern, Hecheln oder Speicheln,
- Unruhe, Verstecken oder Fluchtverhalten,
- Winseln, Jaulen oder aggressives Abwehrverhalten,
- Panik bis hin zu Selbstverletzung.
Diese Reaktionen sind Ausdruck echter Angst – nicht von Ungehorsam oder Empfindlichkeit. Ohne gezielte Behandlung verstärkt sich die Angst meist jedes Jahr und kann sich auch auf andere Geräusche wie Gewitter oder Türenknallen ausweiten.
Ganzheitliche Behandlung: Management, Training und Medikation
Ein erfolgreicher Umgang mit Silvesterangst erfordert eine individuelle, verhaltensmedizinisch fundierte Planung – keine kurzfristige Notlösung. Management, Training und Medikation greifen dabei ineinander.
1. Management – Sicherheit und Rückzug schaffen
- Sorge für eine ruhige, abgedunkelte Umgebung am Silvesterabend.
- Lasse Deinen Hund nicht allein und vermeide Spaziergänge während des Feuerwerks.
- Spiele Musik oder Geräuschkulissen, um die Knallgeräusche zu überdecken.
- Nutze vertraute Decken, Boxen oder Rückzugsorte, die Sicherheit vermitteln.
2. Training – Gewöhnung und Desensibilisierung
Langfristig kann ein professionelles Verhaltenstraining helfen, die Geräuschangst zu mindern. Dabei wird der Hund schrittweise an Geräusche gewöhnt – immer in Verbindung mit etwas Positivem wie Futter, Spiel oder Entspannung. Das Training sollte frühzeitig beginnen, idealerweise mehrere Monate vor Silvester, und individuell angepasst werden.
3. Medikation – Unterstützung, wenn Training allein nicht reicht
Bei starker Angst ist eine tierärztliche medikamentöse Begleitung sinnvoll und notwendig. Moderne, angstlösende Präparate können das Wohlbefinden deutlich verbessern, ohne zu sedieren. Als Tierärztin mit Schwerpunkt Verhaltensmedizin berate ich Dich dazu umfassend – abgestimmt auf Dein Tier, seine Vorgeschichte und mögliche Vorerkrankungen.
Beratung bei FördeVet – persönlich oder per Video
Nicht jeder Hund kann kurzfristig in der Praxis vorgestellt werden – und manchmal ist es sinnvoll, zunächst in vertrauter Umgebung per Videokonsultation zu beraten. In der FördeVet Tierarztpraxis in Kiel biete ich beides an:
- Präsenztermine in der Praxis zur individuellen Untersuchung und Behandlung
- Videotermine zur fundierten Verhaltensberatung, Medikamentenplanung und Unterstützung Deines Haustierarztes
Gemeinsam entwickeln wir eine sichere, tierschutzgerechte Lösung, damit Dein Hund den Jahreswechsel ruhig und angstfrei erleben kann.
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Präsenztermin in der Praxis oder Videoberatung – individuell, fundiert und tierschutzgerecht.
Fazit: Angst ist kein Erziehungsproblem
Geräuschangst ist keine Schwäche, sondern ein medizinisches und psychisches Problem, das ernst genommen werden muss. Mit dem richtigen Management, gezieltem Training und – falls nötig – einer passenden Medikation lässt sich das Leiden deutlich reduzieren.
Bitte warte nicht bis Silvester: Je früher die Vorbereitung beginnt, desto besser kannst Du Deinem Hund helfen.



